Edward Hyde - Eine vielschichtige Persönlichkeit
Eigentlich beschreibt der Artikel "Jekyll & Hyde" das gleichnamige Musical sehr gut. Er ist weder zu detailliert, noch hält er sich mit Lobeshymnen auf einzelne Darsteller auf. Dennoch stört mich an diesem Bericht, dass Edward Hyde mal wieder als bösartige Bestie dargestellt wird.
Hyde hat seine eigene
Art Gerechtigkeit zu üben, was ihn jedoch nicht unsympathisch erscheinen lässt. Im Gegenteil, man hat nicht eine Sekunde Mitleid mit den Opfern, sondern freut sich jedes Mal, dass es
Edward immer gelingt, der Polizei zu entkommen. Auch wirken die Morde keineswegs grausam, da Hyde mit unheimlich viel Witz und Ironie an die Sache herangeht und dadurch der Situation
die Brutalität nimmt. Es ist für den Zuschauer sehr schön zu sehen, wie viel Spaß er daran hat, mit der High Society abzurechnen und mit welcher Sorgfalt er seine Opfer auswählt.
Wäre Hyde wirklich berechnend und grausam wie er im allgemeinen dargestellt wird, müsste man ihn auch für gefühllos halten. Dann wäre allerdings der Mord an Lucy, den er zweifellos aus
Eifersucht begeht, nicht erklärbar. Hydes rasende Wut auf Henry Jekyll, in den Lucy sehr verliebt ist, treibt ihn so weit, selbst den Menschen zu töten, für den er das erste Mal Gefühle
hegt. Für den Zuschauer ist zu spüren, wie verletzt Hyde ist, als Lucy kurz vor ihrem Tod noch einmal nach Dr. Jekyll ruft.